
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung (PKV) werden ganz anders berechnet als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Während gesetzlich Versicherte Beiträge abhängig vom Einkommen bezahlen, spielen bei der PKV individuelle Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewünschte Leistungen eine zentrale Rolle.
Doch wie genau funktioniert die Berechnung Deiner Beiträge? In diesem Beitrag erklären wir Dir detailliert und verständlich alle relevanten Faktoren, sodass Du bestens informiert bist.
Was bestimmt eigentlich die Kosten Deiner privaten Krankenversicherung?
Bei der privaten Krankenversicherung gibt es einige zentrale Aspekte, die Deine monatlichen Beiträge maßgeblich beeinflussen:
- Dein Eintrittsalter in die PKV
- Dein persönlicher Gesundheitszustand
- Die gewählten Zusatzleistungen (z.B. Sonderklasse, Zahnzusatzversicherung)
- Höhe des vereinbarten Selbstbehalts
- Altersrückstellungen des gewählten Tarifs
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), in der sich Beiträge nach Deinem Einkommen richten, ist die Berechnung in der PKV stark individualisiert.
Alter bei Eintritt in die PKV: Warum jünger günstiger ist
Ein entscheidender Faktor für die Höhe Deines Beitrags ist Dein Eintrittsalter in die PKV. Die Grundregel ist einfach: Je jünger Du beim Eintritt bist, desto geringer ist Dein monatlicher Beitrag.
Der Grund: Jüngere Versicherte haben statistisch gesehen weniger medizinische Kosten, wodurch Versicherer geringere Beiträge kalkulieren können.
Eintrittsalter | Durchschnittliche monatliche Kosten |
---|---|
25 Jahre | ca. 50–150 EUR |
35 Jahre | ca. 100–200 EUR |
45 Jahre | ca. 150–250 EUR |
Deshalb lohnt es sich besonders für junge Personen, frühzeitig in die PKV einzusteigen, um langfristig Beiträge zu sparen.
Gesundheitszustand und Vorerkrankungen: Was wird abgefragt und wie wirkt es sich aus?

Bevor Du eine PKV abschließen kannst, erfolgt eine sogenannte Gesundheitsprüfung. Dabei wirst Du zu früheren Erkrankungen, aktuellen gesundheitlichen Problemen und bestehenden Risikofaktoren (z.B. Raucherstatus) befragt. Versicherer kalkulieren basierend darauf Deine Beiträge:
- Ohne Vorerkrankungen: Normaler Beitragstarif
- Mit Vorerkrankungen: Möglicher Risikozuschlag oder Leistungsausschluss
- Schwere Vorerkrankungen: ggf. Ablehnung durch Versicherer möglich
Es ist wichtig, bei der Gesundheitsprüfung ehrliche Angaben zu machen. Verschweigst Du Erkrankungen, kann dies später zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Gewünschter Versicherungsumfang: Wie Zusatzleistungen die Beiträge beeinflussen
Die Kosten Deiner PKV hängen stark von den Leistungen ab, die Du in Deinem Tarif wählst. Dabei gibt es zahlreiche Zusatzleistungen, die Deine Versorgung verbessern, gleichzeitig aber die Beiträge erhöhen:
- Sonderklasse im Krankenhaus (Ein- oder Zweibettzimmer)
- Zahnzusatzversicherung (Zahnersatz, Implantate, Prophylaxe)
- Ambulante Zusatzleistungen (Heilpraktiker, Physiotherapie, Medikamente)
- Auslandsreisekrankenversicherung
Beispiel der Beitragsauswirkung:
Leistungspaket | Monatlicher Mehrbeitrag (ca.) |
---|---|
Sonderklasse Krankenhaus | + 30–60 EUR |
Zahnzusatzversicherung | + 15–40 EUR |
Ambulante Zusatzleistungen | + 20–50 EUR |
Wähle daher gezielt nur die Leistungen, die Du wirklich benötigst.
Der Selbstbehalt: So kannst Du die monatlichen Kosten senken
Der sogenannte Selbstbehalt (auch Selbstbeteiligung genannt) bezeichnet den jährlichen Betrag, den Du im Krankheitsfall selbst übernimmst, bevor die PKV zahlt. Ein höherer Selbstbehalt senkt Deine monatlichen Beiträge deutlich, bedeutet aber auch, dass Du im Krankheitsfall einen Teil der Kosten selbst tragen musst.
Höhe des Selbstbehalts pro Jahr | Monatliche Beitragssenkung (ca.) |
---|---|
Kein Selbstbehalt | 0 EUR (hohe monatliche Beiträge) |
500 EUR | ca. 15–30 EUR monatlich |
1.000 EUR | ca. 30–60 EUR monatlich |
1.500 EUR | ca. 50–100 EUR monatlich |
Ein Selbstbehalt lohnt sich insbesondere, wenn Du selten krank bist und regelmäßig wenige Gesundheitsleistungen benötigst.
Was bedeutet „Altersrückstellung“ und wie beeinflusst sie Deine Beitragsentwicklung?
Ein besonderes Merkmal der PKV sind sogenannte Altersrückstellungen. Diese werden automatisch gebildet, um sicherzustellen, dass Deine Beiträge im höheren Alter möglichst stabil bleiben. Ein Teil Deines Beitrags wird dafür zurückgelegt und später genutzt, um altersbedingt steigende Gesundheitskosten auszugleichen. Altersrückstellungen können jedoch nicht übertragen werden, wenn Du den Versicherer wechselst.
Unterschiede in der Beitragsberechnung zwischen Männern und Frauen
Seit 2012 gibt es in der PKV sogenannte Unisex-Tarife. Das bedeutet, Männer und Frauen zahlen bei gleichen Voraussetzungen identische Beiträge. Davor zahlten Frauen aufgrund statistisch höherer Gesundheitskosten oft höhere Beiträge als Männer. Durch die Unisex-Regelung sind nun beide Geschlechter bei der Beitragsberechnung gleichgestellt.
Beitragsentwicklung im Alter – Was erwartet Dich langfristig?

Im Laufe Deines Lebens steigen Deine PKV-Beiträge meist an. Gründe hierfür sind allgemeine Kostensteigerungen im Gesundheitssystem, medizinische Innovationen und das steigende Alter der Versicherten.
Allerdings bieten PKV-Versicherer Maßnahmen, um die Beiträge im Alter zu stabilisieren:
- Beitragsanpassungen werden behutsam durchgeführt.
- Nutzung von Altersrückstellungen.
- Möglichkeit, den Selbstbehalt später anzupassen.
- Reduzierung von Leistungen, falls notwendig.
Kostenvergleich PKV vs. gesetzliche Krankenversicherung: Was lohnt sich für wen?
Für viele stellt sich die Frage, ob die PKV wirklich günstiger ist als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Grundsätzlich gilt:
Faktor | PKV | GKV |
---|---|---|
Beitragshöhe | Individuell (Alter, Leistungen) | Einkommensabhängig (~14,62%) |
Leistungen | Individuell gestaltbar, meist umfassender | Standardleistungen, vorgegeben |
Flexibilität | Sehr hoch | Niedrig |
Besonders für Gutverdiener, Selbstständige und junge Personen kann die PKV günstiger sein. Für Familien mit mehreren Kindern oder Personen mit niedrigem Einkommen könnte die GKV attraktiver sein.
Mit einem PKV-Tarifrechner den perfekten Tarif finden: So geht’s
Die PKV bietet Dir zahlreiche Tarifmöglichkeiten. Um den passenden Tarif für Deine Bedürfnisse zu finden, empfiehlt sich ein PKV-Vergleichsrechner:
- Wähle Deine Wunschleistungen aus.
- Gib Dein Eintrittsalter und Gesundheitsdaten ein.
- Vergleiche verschiedene Anbieter transparent und übersichtlich.
- Prüfe besonders auf Leistung und Selbstbehalt.
- Schließe den Tarif online oder nach persönlicher Beratung ab.
Der Einsatz unseres PKV-Rechners spart Dir nicht nur Geld, sondern auch Zeit bei der Auswahl Deines optimalen Versicherungsschutzes.
So findest Du die richtige PKV für Dich
Die Berechnung der PKV-Beiträge erfolgt anhand klar definierter Faktoren: Alter, Gesundheit, gewünschte Leistungen und Selbstbehalt. Wenn Du diese Faktoren verstehst und clever einsetzt, erhältst Du eine leistungsstarke private Krankenversicherung, die langfristig bezahlbar bleibt.
Nutze die Möglichkeit, Tarife zu vergleichen und wähle bewusst Deinen individuellen Schutz, der perfekt zu Dir passt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Warum sind die PKV-Beiträge günstiger, wenn man jung einsteigt?
Jüngere Versicherte verursachen statistisch gesehen weniger medizinische Kosten. Daher können Versicherer niedrigere Beiträge kalkulieren, wenn Du bereits früh in die PKV einsteigst.
Wie wirkt sich mein Gesundheitszustand auf die Beitragshöhe aus?
Dein Gesundheitszustand hat direkten Einfluss auf Deinen Beitrag. Bei Vorerkrankungen können Risikozuschläge erhoben oder bestimmte Leistungen ausgeschlossen werden. Schwere Erkrankungen könnten sogar zur Ablehnung durch die PKV führen.
Was bedeutet Selbstbehalt in der PKV?
Der Selbstbehalt ist der Betrag, den Du jährlich selbst für medizinische Leistungen zahlst, bevor die Versicherung einspringt. Ein höherer Selbstbehalt reduziert Deine monatlichen Beiträge deutlich.
Wie entwickeln sich PKV-Beiträge im Alter?
Beiträge steigen im Alter oft moderat an, da Gesundheitskosten tendenziell zunehmen. Um dies abzufedern, bilden PKV-Anbieter sogenannte Altersrückstellungen. Diese sorgen dafür, dass Deine Beiträge im Alter möglichst stabil bleiben.
Wann lohnt sich die PKV gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung?
Die PKV lohnt sich besonders für junge Personen, Gutverdiener, Selbstständige und alle, die individuelle Leistungen und umfassenden Schutz wünschen. Familien mit Kindern oder Personen mit niedrigerem Einkommen profitieren meist eher von der gesetzlichen Krankenversicherung.
Mit diesem Wissen bist Du optimal informiert sein, um Deine PKV Beiträge zu kalkulieren und sie möglichst gering zu halten – gleichzeitig trotzdem das Maximum herauszuholen!
Hinweis: Die Leistungen, Kosten und Bedingungen der privaten Krankenversicherung in Österreich können sich laufend ändern. Prüfe daher immer die aktuellen Tarifbedingungen bei Deinem Anbieter, bevor Du eine Therapie/Behandlung beginnst.
Wenn Du Fragen hast oder individuelle Beratung möchtest, nutze gerne unseren Vergleichsrechner oder buche eine persönliche Beratung, um das Beste aus Deiner privaten Krankenversicherung herauszuholen.